Das ehemalige heilpädagogische Kinderheim Im Grüt in Herrliberg hat sich über die letzten 40 Jahre zur Sozialtherapeuthischen Arbeits- und Bildungsstätte gewandelt und während dem Prozess immer wieder baulich erweitert. Nebst den kommunal inventarisierten ehemaligen Gasthäusern sind über die Jahrzehnte zuerst ein Wohnchalet, ein Werkstattgebäude und ein weiteres Wohngebäude entstanden.
Mit Blick auf das steigende Alter eines Teils der betreuten Klienten soll das Werkstattgebäude erweitert und aufgestockt werden. Damit soll eine eigene Wohngruppe für ältere Heimbewohner entstehen. Ausserdem ergibt sich die Gelegenheit einen neuen und grösseren Veranstaltungssaal für die über das Jahr stattfindenden Anlässe zu erstellen.
Ausgehend von der stimmigen und volumetrisch ausgewogenen Ensemblewirkung wird am östlichen Rand die Erweiterung des bestehenden Werkstattgebäudes am Ort des nun ungenutzten Chalet als direkten Anbau platziert. Die eigentliche Aufstockung bildet der neue Veranstaltungssaal als oberer, lichter Pavillon.
In Anlehnung an das bestehende Werkstattgebäude aus den 1970er Jahren orientiert sich der Erweiterungsbau materiell an diesem. Die Sichtbetonfassade sucht mit der bewusst hervorstehenden Profilierung der Fassadenstützen und den in Holz gehaltenen Fenstern und Füllelementen eine visuelle Verklammerung mit dem Bestand. Die neue Erscheinung als kohärenter Gesamtkörper von Erweiterung und Bestand bildet damit einen baulichen Akzent zur Zufahrt von der Strasse.