In einer Zeit, in der das Gleichgewicht zwischen Natur und urbanem Raum zunehmend unter Druck gerät, setzt unser Entwurf ein Zeichen!
Die Parzelle, auf der dieses Projekt entsteht, ist gesäumt von einem wertvollen Baumbestand – einem gewachsenen Grünraum, welcher nicht nur das Auge erfreut, sondern auch unzähligen Tierarten ein Zuhause bietet.
Unser Entwurf respektiert diese vorhandenen Lebensräume. Bestehende Bäume, als stille Zeitzeugen der Vergangenheit, bleiben erhalten und werden durch Neupflanzungen ergänzt. Die vorhandene Flora behält ihren gewohnten Lebensraum. Dieses Projekt ist mehr als ein Gebäude – es ist ein Statement für die Synergie von Mensch und Natur, an einem Ort im städtischen Umfeld. Eine Hommage an das Bestehende, eine Würdigung an die ortsansässige Flora und Fauna.
Die Erschliessung des Ersatzneubaus wurde überdacht und bewusst von der West- auf die Ostseite der Magdalenenstrasse verlegt. Diese Umpositionierung eröffnet neue räumliche Qualitäten: Der Hofraum auf der Westseite wird von jeglichem Zugangsverkehr befreit, wodurch ein ruhiger, intimer Aussenraum entsteht. Dieser zurückgenommene Bereich fördert nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern schafft eine harmonische Einbettung zwischen den angrenzenden Grundstücken und zeigt, wie durch gezielte Eingriffe nicht nur der Zugang verbessert, sondern auch die räumliche und soziale Qualität der Umgebung nachhaltig gestärkt werden kann.
Ein grosszügiges und flächenoptimiertes Treppenhaus bildet das Herzstück des Gebäudes. Seine zentrale Position und offene Gestaltung schaffen eine effiziente und ökonomische Erschliessung von fünf Wohnungen pro Geschoss. Weiter wird hier die Begegnung und den sozialen Austausch zwischen den Bewohnern gefördert.
Die Wohnungsgrundrisse sind auf räumlichen Reichtum bei begrenztem Flächenverbrauch ausgelegt. Kompakt organisierte Grundrisse kommen den Zimmern und den lichtdurchfluteten Küchen zugute, wodurch jeder Bereich der Wohnung an Wohnqualität gewinnt. Jede Wohnung ist konsequent um eine zentrale Mitte organisiert, die durch die Küche/Esszimmer definiert wird. Dieser Kern bildet das funktionale und kommunikative Herzstück der Wohnung. In der Verlängerung dieses Bereichs liegt eine grosszügige Loggia, die den Innenraum nach aussen erweitert und einen geschützten Übergang zum Aussenraum schafft. Die zwei- und dreiseitige Orientierung der Wohnungen ermöglicht eine optimale Belichtung. Das Tageslicht, kombiniert mit dem Schattenwurf des umliegenden, ausgewachsenen Baumbestands, erzeugt ein dynamisches Lichtspiel, das den Raum über den gesamten Tagesverlauf lebendig wirken lässt. Durch diese Gestaltung entsteht ein fliessender Übergang zwischen Innen- und Aussenraum.
Der kompakte und effiziente Entwurf bietet Raum für insgesamt 25 Wohnungen und zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus. Pro Geschoss sind zwei optionale Schaltzimmer integriert, die es ermöglichen, den Wohnungsmix sowohl in der Planungsphase als auch während der Nutzung mit minimalem baulichem Aufwand anzupassen. Diese Flexibilität erlaubt es, auf sich verändernde Wohnbedürfnisse einzugehen, sei es durch die Vergrösserung oder Teilung von Wohneinheiten. Der Entwurf schafft damit nicht nur vielfältige Wohnmöglichkeiten, sondern fördert auch eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Ressourcen, indem künftige Anpassungen ohne aufwendige Umbaumassnahmen umgesetzt werden können.
