Nachhaltig Ausgezeichnet Denkmalschutz

Ergänzungsbau an der Oberdorfstrasse

Das Haus “Engelburg” an der Kreuzung Oberdorfstrasse und Rotweg wurde um 1750 erbaut. Von seiner Typologie her gehört es zu den Zürichsee-Häusern. Seine Detaillierung mit den extrem plastisch ausgebildeten Zierelementen im klassizistischen Stil sind für diese Häuser aber sehr untypisch und daher sehr speziell. So ist die gesamte Anlage mit Haupthaus, Nebengebäude ( aus dem Jahr 1832) und dem weiten, vorgelagerten Garten auch im kantonalen Inventar der schützenswerter Häuser aufgeführt.
Die Anlage wurde mehrmals im Inneren Umgebaut und an verschiedene Nutzungen und deren Anforderungen angepasst. Heute beherbergen sowohl das Haupthaus, wie auch der Anbau Mietwohnungen in unterschiedlichen Grössen.
Die Gebäude sind mittlerweile in einem eher schlechten Zustand. Vor allem die Fassaden des Haupthauses mit den aufwändig detaillierten Gesimsen sind in einem renovationsbedürftigen Zustand.

Die Gesamtanlage hat ein grosses, städtebauliches Potential, welche mit einer Verdichtungsstudie untersucht werden sollte. Die Grundstrategie der Studie bildet dabei die sanfte Renovation des Hauptgebäudes und einem Ergänzungsbau, der peripher an die westliche Grundstücksgrenze gebaut wird und dabei mit dem Altbau einen innerstädtischen Aussenraum mit hoher Aufenthaltsqualität aufspannt. Der Neubau ist dabei nicht als benachbarter Solitär konzipiert, sondern fügt sich in den Bestand ein, baut ihn weiter. Wie bei den umliegenden Häusergruppen des alten Dorfkerns ablesbar, bei dem immer wieder Volumen aus verschiedenen Bauetappen ineinander übergehen und verschmelzen, wird auch hier ein “Weiterbauen” des Bestandes einem “Dazustellen” vorgezogen. So verwebt sich der Neubau mit dem Nebengebäude des Bestandes und transformiert diesen zu einem Vermittler zwischen alt und neu.

Der Neubau ist dabei in seiner Ausformulierung sehr zurückhaltend gestaltet. Er soll den Altbau nicht konkurrieren. Vielmehr soll durch die schnörkellose Fassade des Neubaus die spezielle Ausformulierung der Altbaufassade betont werden. Einzig die speziell geformten Fenster der Wohnräume und des Treppenhauses zeichnen das neue Mehrfamilienhaus, mit erdgeschossiger Gewerbefläche, aus und finden ihre Referenz in den Fensterformen des Bestandes.

Ort:
Wädenswil

Bauherrschaft:
Privat

Zeitraum:
2014

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