Nachhaltig Ausgezeichnet

Projektwettbewerb ‹Fünflinge›, 1. Rang

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Der Planungsperimeter liegt an leichter Hanglage am südöstlichen Ortsrand von Samstagern zwischen der nördlich gelegenen Stationsstrasse und den südlich und höher gelegenen Industriebauten. Der leicht ansteigende von West nach Ost verlaufende Hügelzug, welcher sich sichtbar in Richtung der Nachbardörfer Wollerau und Schindellegi zieht, ist eine Gletschermoräne. Typisch in diesem Gletscher-Rückzugs-Gebiet sind die vielen kleinen „Seeli“, Moorgebiete und Findlinge. Ein besonders grosses Findling-Exemplar steht an der Hauptstrasse Richtung Schindellegi am östlichen Ortsausgang.

Der Ortsname Samstagern entstand im Mittelalter. Neben Weideflächen und Strauchwerk umsäumten Eichen damals noch den Weiler. Die Eicheln dienten den Bauern als Schweinefutter, lösten aber auch immer wieder Streitereien aus. Mit einer Allmendordnung wurde die Eichellesung definiert. Jeweils am Samstag durfte gelesen werden, womit sich auch der Begriff „go samstagere“ einbürgerte. Mit dem Brauch entstand womöglich auch die Namensgebung des Ortes Samstagern. Diese verschwundenen oder vergessenen Ortsspezifischen Elemente: Findlinge, Weideflächen und Eichen werden transformiert und bilden das Grundgerüst der städtebaulichen sowie landschaftlichen Konzeption unseres Projektes.

Mit dem Aufzeichnen der einzuhaltenden Durch- und Ausblicke von den bestehenden Bauten Richtung Süd/ Südost, ergeben sich die bebaubaren Flächen, welche klar einer „Punktstruktur“ entsprechen. Diese unterstützt das geologisch vorhandene Thema „Findling“. Fünf relativ grosse Volumen, welche durch ihre geschliffene, 6-eckige Form keine klare Richtung, sondern eine allseitige Ausrichtung erhalten. Zudem nie ein direktes vis-à-vis schaffen, sondern sowohl für die bestehenden Bauten als auch untereinander diverse Durch- und Ausblicke zulassen. Und im Weiteren durch ihre Körnung Vermittler zwischen der Wohn- und Gewerbezone sind.

Mit den fünf frei gesetzten Baukörpern und dem eingeschossigen Pavillon wird die Baulücke in der sehr heterogenen Umgebung zwischen den grossen Gewerbebauten und den kleinmassstäblichen Wohnbauten gefüllt. Ein mit der Geschichte und den Qualitäten des Ortes verbundener Wohnraum wird geschaffen. Die fünf Baukörper weisen eine identische Struktur aus und zeichnen somit eine hohe Wirtschaftlichkeit der Siedlung aus.


Ausgezeichnet

1. Rang Wettbewerbsverfahren

Ort:
Samstagern

Bauherrschaft:
Allmendkorporation Richterswil

Zeitraum:
2018 - 2025

Landschaftsarchitektur:
Albiez de Tomasi, Zürich

Mitarbeit:
Vega und Partner GmbH, Zürich

Visualisierung:
Atelier Brunecky, Zürich

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