Das Besondere an diesem Projekt liegt in seiner Suffizienz: Die Einfachheit der Nutzung spiegelt sich direkt im architektonischen Konzept wider. Zwei im Inneren platzierte Energiekörper mit Speicher- und Abstrahlfähigkeit ermöglichen eine gezielte Temperierung des Gebäudes. Energie- und Materialeinsatz werden dabei ressourcenschonend und optimal aufeinander abgestimmt.
Das neue Garderobengebäude befindet sich zwischen den Sportplätzen und schafft Raum für eine neue Tribüne – ohne die bestehende Infrastruktur zu beeinträchtigen. Es dient in erster Linie als Garderobe: Sportler nutzen es zum Umziehen, zur Besprechung mit Trainern und Teammitgliedern sowie zum Duschen nach Trainings und Spielen. Der Aufenthalt ist kurz; die meiste Zeit wird das Gebäude als Lager für Sportgeräte und Unterhaltsmaterial genutzt. Daraus ergibt sich die Frage nach einem angemessenen Standard für Gebäudehülle und technische Ausstattung. Das Projekt fokussiert bewusst auf Reduktion auf das Wesentliche – und bildet so die Grundlage für das architektonische und energetische Gesamtkonzept.
Zwei 5000 Liter fassende Warmwassertanks im Gebäudekern bilden als Energiespeicher das Herzstück der Anlage. Eine PV-Anlage auf dem Dach liefert die Energie, um via den Speichern den Warmwasserbedarf ganzjährig zu decken. Im Winterhalbjahr erwärmt die Prozessabwärme der Speicher das Gebäude von innen nach außen, ähnlich einem Kachelofen. Alle Nutzräume gruppieren sich um dieses wärmende Zentrum aus gemauerten, wärmespeichernden Lehmziegeln.
Der seitlich angeordnete Materialraum bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten: Durch eine öffenbare Fassadenfront lässt er sich in einen überdachten Außenbereich umwandeln. Seine begehbare Decke dient als Beobachtungsdeck für die umliegenden Sportaktivitäten.
