Nachhaltig Ausgezeichnet Denkmalschutz

Wettbewerb MFH Forchstrasse

Die Parzelle an der Forchstrasse 251 befindet sich an der südöstlichen Ecke einer Überbauung aus ursprünglich sechs zusammengehörigen Mehrfamilienhäusern einer Genossenschaft. Die Überbauung wurde in den 1930er Jahren erstellt. Charakteristisch ist der durchgehende Grünraum der sich zwischen und um die Gebäude bildet. Das Gelände fällt nach Süden bis zur Forchstrasse kontinuierlich ab. Entlang der Forchstrasse wir dieses von einer 1.50 Meter hohen, massiven Stützmauer gehalten.

Das projektierte Gebäude nutzt das Grundstück optimal aus und schliesst auf selbstverständliche Weise die bestehende Überbauung an der südöstlichen Ecke zur Forchstrasse und dem Mühlehaldensteig ab. Um dem Abschluss gegen die städtebaulich exponierte Lage der Tramhaltestelle Burgwies die nötige Präsenz zu verleihen, wird das Attikageschoss gegen Südosten als Gebäudekopf ausformuliert. Der neue Baukörper wird, wie der Altbau, in das bestehende Terrain mit den Trottoir-begleitenden Stützmauern, gesetzt. Der Hauptzugang zum Wohngebäude wird durch ein schützendes Vordach akzentuiert. Dieses wirkt sehr einladend und ist auf dem Trottoir Niveau der Forchstrasse gut auffindbar.

Durch die knappen Grenzabstände sowie der städtischen Situierung mit der Verkehrsbaulinie ist auf der Parzelle nur ein schmaler, nutzbarer Aussenraum auf Bodenniveau vorhanden. Unser Entwurf beabsichtigt den gemeinschaftlich genutzten Aussenraum auf die grosse Dachfläche zu verlagern. An dieser Stelle profitiert die Aussenfläche von einer optimalen Besonnung und Aussicht, und kann dem Strassenlärm sowie der Störung von den privaten Aussenräumen entzogen werden. Der Grünstreifen auf Bodenniveau wird dem Aussenraumgefüge wieder zugeordnet.

Der vier- bis fünfgeschossig in Erscheinung tretende Baukörper ist zurückhaltend gestaltet. In der Gliederung und der Detaillierung der Fassaden orientiert sich das Wohngebäude an den bestehenden Wohnbauten an der Forchstrasse.
Themen wie die massiven, verputzen Fassadenflächen, die Sockelausbildung und Geschossfriese, die Verdunkelung mittels Holzrollläden und die gerundeten Brüstungen der Balkone von den umliegenden Wohnhäusern dienen als Referenz. Durch die zeitgemässe Umsetzung verleihen diese Themen dem Baukörper eine zurückhaltende, stimmige Erscheinung.
Eine spezielle Auszeichnung des Sockelgeschosses verankert das Gebäude im Ort, reagiert auf das ansteigende Terrain und proportioniert zusammen mit dem leicht auskragenden, feinen Dach die Fassaden in ihrer Höhenentwicklung.

Das prismatische Gebäudevolumen muss im Grundriss einerseits die Schallproblematik der Forchstrasse und andererseits seine ausgedehnte Bautiefe lösen. Dies gelingt durch eine Anordnung von jeweils vier Wohnungen welche an den Gebäudeecken positioniert sind. Der Grundrissstruktur werden drei ringartige Zonen angeordnet. Im Zentrum steht das Treppenhaus. Als äussere Schicht werden Zimmer- und Wohnräume angeordnet. Zwischen diesen beiden Raumstrukturen finden die jeweiligen Wohnungszugänge in Form von Dielen sowie die Nassräume Platz.

Ort:
Zürich

Bauherrschaft:
Elsy Weber-Brühlmann Stiftung

Zeitraum:
2015

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