Der Neubau mit 16 Wohnungen entstand auf dem geschichtsträchtigen Areal der Mülenen Richterswil.
«Ein reiches Müllergeschlecht schuf sich hier vor 400 Jahren seine prunkvolle Residenz. In zahlreichen Nebengebäuden drehten sich die Räder, wurde Korn gerellt, Brot gebacken, Öl und Wein gepresst, Holz gesägt, ja sogar Schnupftabak gestampft.» (Zitat aus der Zeitschrift Heimatschutz, Band 72, 1977.)
Der Gestaltungsplan «Mülenen» definierte, wo und mit welchen Massen auf diesem geschichtsträchtigen Areal ein Neubau möglich ist. Speziell ist der
Art. 12 Abs. 3, welcher besagt, dass im Erdgeschoss ausschliesslich Hauseingänge mit Treppenhaus und Lift sowie die Briefkastenanlage gestattet sind und im Übrigen frei bleiben muss. Es sollen keine privaten Gärten entstehen, welche den Mülenenpark mit seinem Ziergarten konkurrenzieren. Beim Neubau handelt es sich somit um ein Pilotis (Haus auf Stützen).
Auf den Betontisch liegen vier Geschosse. Die Geschosse sind identisch und weisen jeweils zwei 3.5-Zi-Wohnungen und zwei 4.5-Zi-Wohnungen pro Geschoss auf. Die Grundrisse sind als «Durchschusswohnungen» konzipiert, um der beidseitigen Ausrichtung (Besonnung & See) gerecht zu werden. Zum See hin schliesst die Wohnung mit einer grosszügigen Loggia ab. Auf Seite der Seestrasse entstand eine grossflächige Verglasung. Die Räume «Essen» und «Wohnen» sind leicht verschränkt. Es bilden sich Nischen, welche die Erschliessung der «Schlafzimmer» auf eine subtile Art ermöglicht. Die Wohnungen verfügen über zwei Nasszellen und eine grosszügige Küche.
Wie im Gestaltungsplan vorgegeben, hat das Projekt im Erdgeschoss nur die beiden Treppenhauskerne sowie ein Stützenraster, welcher den oberen Baukörper trägt. Die Stützen tragen den Betontisch, welcher als klare Trennschicht und erhöhtes Fundament für den Holzbau dient. Die Installationszonen an der Decke EG wurde von aussen mit spiegelnden feuerverzinkten Metallplatten verkleidet. Damit bildet die Untersicht über die leicht diffuse Spieglung einen klaren Bezug zum Mülenen Park und dem Zürichsee.
Unter dem Erdgeschoss sind Kellerräume, Technikräume, einen Luftschutzraum sowie eine Einstellhalle untergebracht. Die Zufahrt zur Garage wurde über eine gerade Rampe mit Ampelanlage gelöst. Die Rampe macht zum Schluss eine Kurve um an der optimalen Stelle in die Tiefgarage zu gelangen. Die Garage weist 24 Parkplätze sowie genügend Platz für Motorräder und Velos auf.
Das Untergeschoss sowie Stützen, Treppenhäuser, Liftschächte und der Tisch über EG, sind in Beton ausgeführt und gewährleisten die Erdbebensicherheit. Die restliche Konstruktion wurde in Holzelementbau errichtet. Die Geschossdecken wurden in Holz/Beton Verbunddecken ausgeführt, mit konventionellem Bodenaufbau. Die Fassade sind mit Holz verkleidet.
