Nachhaltig Ausgezeichnet Denkmalschutz

Wettbewerb Arealentwicklung Morgental

Das Areal Morgental – ein leichter Nordosthang in Unterwetzikon – liegt als Vermittler im Spannungsfeld zwischen dem grossmassstäblichen Industrie- und Gewerbegebiet im Nordosten sowie dem kleinmassstäblichen Wohnquartier an erhöhter Lage im Südwesten. Die unmittelbare Nähe zum Bahnhof Wetzikon sowie zum neu geplanten Busbahnhof zeichnen den Planungsperimeter aus. Ebenso sticht er durch die erhöhte Lage mit Weitsicht über Wetzikon Richtung Nordost heraus.

Die vorgeschlagene Setzung von fünf Punktbauten fügt sich ganz selbstverständlich in die vorliegende Reihenstruktur der benachbarten Wohnbauten ein und verortet die Bauvolumen mit Ihrer Umgebung. Die Tiefe des Perimeters ermöglicht eine Schichtung der Gebäude in zwei Reihen. Die versetzte Anordnung der Gebäude – in der unteren Ebene zwei, oben am Hang drei Gebäude – erzeugt eine natürliche Durchlässigkeit im Gelände. Die Geometrie sowie die präzise Setzung der Bauten vermeidet ein direktes vis-à-vis und ermöglicht allen Wohneinheiten Durch- und Ausblicke innerhalb der neuen Bebauung. Sei dies entweder in die weitere Umgebung über die Stadt Wetzikon bis hin zur Fernsicht zu Allmannkette und Bachtel.

Durch die Wahl der Punktbaustruktur werden kompakte Grundrissorganisationen möglich, die pro Etage vier, beziehungsweise sechs Wohneinheiten erschliessen. Es wird eine Gebäudegeometrie entwickelt, die eine mehrseitige Belichtung jeder Wohneinheit ermöglicht.

Die Bauten erfahren mittels einer geknickten Fassadengestaltung eine feingliedrigere äussere Form. Die Gebäudevolumen und Längen werden in ihrer Wahrnehmung gebrochen und ein identitätsstiftender, gefasster Aussenraum entsteht. Die nicht orthogonalen Baukörper verhelfen dem Aussenraum zu mehr Spannung, Durch- und Ausblicken, aber auch der verdichteten Bauweise mit örtlich engeren Stellen auszukommen. Es entsteht ein fliessender Raum zwischen den engeren Stellen und den sich weitenden Aufenthaltsorten. Gleichzeitig erfährt das auf der Hanglage gelegene Gebäudeensemble ein prägendes Erscheinungsbild aus der Ferne. So zum Beispiel als ersichtlichen ‘Landmark’ von der ein- und ausfahrenden Zugstrecke beim Bahnhof Wetzikon aus.

Um einen zentralen Erschliessungskern werden die Grundrisse nach einem einfachen, bewährten Prinzip der ‘Zimmeraufreihung’ organisiert. So werden alle Zimmer als nutzungsneutrale Räume entlang den Fassaden aufgereiht. Teils sind zwischen den einzelnen Wohnungen ein mögliches ‘Schaltzimmer’ angeordnet. Diese Schaltzimmer können entweder als Wohnerweiterung oder als Zimmer genutzt werden. Bei zwei Schaltzimmern besteht die Möglichkeit einer direkten Anbindung an das Treppenhaus, was wiederum die flexible Nutzung der Wohnungen erhöht. Zwischen den Zimmern ist jeweils die Küche mit Essbereich angeordnet. Ein zentraler Verteiler organisiert die Eingangszone mit Garderobe/Stauraum und ordnet den Zugang zu allen Räumen und Nasszellen. Ein Balkon ist vom Küchen- und Essbereich zugänglich.

Aufgrund dieser Grundrisstypologie kann sehr individuell auf den Wohnungsspiegel reagiert werden. Es entstehen mehrere mögliche Anordnungsvarianten, die sich Geschossweise unterscheiden können. Kernpunkt ist dabei die konsequente Beibehaltung der Lage von Erschliessungskern, Nasszellen und Küchen. Es entstehen Wohnungen mit maximaler Flexibilität in der Nutzbarkeit. So biete sich die Möglichkeit neben den üblichen Wohnungsgrössen auch pro Geschoss eine Grosswohnung zu bilden. Zum Beispiel wäre eine Alters-WG mit 8-10 Zimmern, 2 Küchen, und mehreren Aufenthalts- und Wohnräumen denkbar.

Ort:
Wetzikon

Bauherrschaft:
IGEBA Baugenossenschaft Wetzikon

Zeitraum:
2020

Landschaftsarchitektur:
Albiez de Tomasi, Zürich

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