Der Neubau übernimmt die städtebauliche Setzung und die Grundmasse des früheren Scheunenvolumens von 1873. Die denkmalgeschützte Stellung der drei Volumen des Waisenhaus-Ensembles wurde somit beibehalten.
Den Kern des Entwurfs bildet die Verknüpfung der Aufenthalts- mit den angrenzenden Aussenräumen. So öffnet sich der Frühstücksraum im Osten über grossformatige Schiebefenster zum Innenhof, der in warmen Jahreszeiten zur Erweiterung des Speiseraums wird und eine Aufwertung als Begegnungszone für den geplanten Lehrlings-Campus erfährt. Die Zimmer befinden sich – mit Ausnahmen derjenigen für die Erwachsenenbildung und körperlich behinderten Studenten – in den drei Obergeschossen. Das Untergeschoss beherbergt neben weiteren Aufenthaltsräumen, eine Bar, diverse Lagerräume
und die Haustechnik für das gesamte Areal.
Die Fassaden sind mit einer hinterlüfteten, sägerohen Lärchenschalung verkleidet – eine Referenz an die ehemalige Scheune. Um diesen Bezug zu verstärken und der neuen Fassade ein eigenständiges Gesicht zu verleihen, wird das Thema der ornamentalen Lüftungsöffnungen des ehemaligen Nutzbaus aufgenommen und für die Fassadengestaltung des Wohnheims neu interpretiert.
Die Zimmerfenster sind das wiederholende Element der Fassaden. Sie werden durch die anthrazitfarbenen Metallzargen der Laibungen betont. Die Fenster der Aufenthalts- und der Erschliessungsräume erzeugen in ihrer Grösse und Ausformulierung individuelle Spannungen in diesem strengen Einteilungsraster.
Hotz Partner hat bereits das benachbarte Lehrlingswohnheim geplant und ausgeführt.